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Kühl- und Isolier-Verpackungen für Transport nachhaltiger gestalten

ECO°COOL-Geschäftsführer Dr. Siedenburg appelliert: „Verpackungen differenzierter betrachten“


Transport-Verpackungen aus Papier sind gut und aus Kunststoff schlecht? Mehrweg ist besser
als Einweg? In Bezug auf den CO2-Fußabdruck von Verpackungen gehen die Meinungen weit
auseinander. Deshalb informierte die ECO°COOL GmbH auf dem 6. Bremerhavener
Wirtschaftsdialog am 19. August 2023 zum CO2-Footprint von Kühl- und Isolier-Verpackungen.
Der Packaging-Hersteller aus Bremerhaven gab wichtige Impulse für mehr Nachhaltigkeit in
den Lieferketten. Das Event im Timeport stand unter dem Motto „Klimaneutralität 2045 -
Herausforderungen für die Wirtschaft“. Ausgerichtet wird der Dialog von der Bremerhavener
Wirtschaftsförderung BIS zusammen mit der Stadt und der IHK. Während Deutschland bis 2045
klimaneutral werden will, hat sich das Land Bremen hierfür sogar 2038 als Zielmarke gesetzt. In
einer Vortragsreihe präsentierten Ecocool und weitere Unternehmen innovative
Geschäftsmodelle, um die Ziele der Dekarbonisierung zu erreichen. Firmen wie Engenius, die
Deutsche Windtechnik AG und Kraftblock stellten innovative Geschäftsmodelle für eine
klimaschonendere Wirtschaft vor – von der Mobilität und Logistik bis zum Bauwesen. ECO°COOL
zeigte mehrere innovative Verpackungslösungen auf Basis ökologisch nachhaltiger
Materialien.


In seinem Vortrag appellierte ECO°COOL-Geschäftsführer Dr. Florian Siedenburg an die rund 80 Forums-
Teilnehmer, „Verpackungen differenzierter zu betrachten“. Er forderte dazu auf, bei der Bewertung der
Umweltauswirkungen eine ganzheitliche Sicht einzunehmen. Mit leicht verständlichen Beispielen
erläuterte Dr. Siedenburg, dass etwa im Food-Segment die Lebensmittelverschwendung einen weit
größeren Einfluss auf die CO2-Bilanz habe als das Verpackungs-Material.
In der Pharmalogistik stehe die Sicherheit in Bezug auf Temperaturführung bei der Auswahl von
Verpackungslösungen eindeutig an erster Stelle – sowohl aufgrund von extrem hohen Warenwerten
als auch aufgrund strenger Vorgaben des Gesetzgebers. Gleichwohl seien alle Beteiligte an der
Logistikkette bemüht, Verpackungsmüll sowie CO2 Emissionen zu reduzieren. Zwei Ziele, die, wie Dr.
Siedenburg ausführte, nicht immer Hand in Hand gehen müssen.


Herausforderungen: Verpackungsmüll und CO2-Emissionen
Im Zusammenhang mit Verpackungen für die Transport-Logistik forderte Dr. Florian Siedenburg das
Publikum auf, über das eigentliche Kernthema nachzudenken. „Die Reduktion von Verpackungsmüll
steht im Fokus der breiten Öffentlichkeit, und gleichzeitig hat die Reduktion von CO2-Emissionen
große Bedeutung für die Erreichung der Klimaziele. Wir müssen uns fragen, welches Problem im
Vordergrund steht“, so Siedenburg. „Hierzu ist eine differenzierte Betrachtung nötig“. Der ECO°COOL-
Geschäftsführer gab dafür Beispiele. „Verpackung ist essenziell und erfüllt eine
Nachhaltigkeitsfunktion“, denn sie schütze etwa Lebensmittel vor dem Verderben. Deshalb sei der
verhältnismäßig geringe CO2-Fußabdruck von Verpackungsmaterialien gleichzeitig mit den CO2-
Emissionen von verdorbener Ware und von Lebensmittelverschwendung zu betrachten. „Jährlich fallen
in der EU rund 88 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an – davon haben es 40 Prozent nicht
einmal in den Supermarkt geschafft, sondern sind bereits innerhalb der Logistikkette aus dem Verkehr
genommen worden.“ Hier helfe die Verpackung, den Anteil der beschädigten Ware zu reduzieren.
Doch auch beim Verpackungsmaterial sei eine differenzierte Betrachtung notwendig. Eine Papiertüte
aus dem Supermarkt müsse dreimal genutzt werden, damit diese von der CO2-Bilanz her mit einer
Plastiktüte gleichauf liegt. „Und ein Jutebeutel muss sogar 131 Mal benutzt werden, um die CO2-Bilanz
einer Plastiktüte zu schaffen“.


Pharma: Sicherheit im Fokus
Im für ECO°COOL gleichermaßen wichtigen Pharma-Segment sei die Einführung von nachhaltigeren
Produkten eine Herausforderung. „Im Pharma-Transport steht die Produktsicherheit der Arzneimittel im
Fokus – hier verlangt die EU-Richtlinie GDP den Transport gemäß Lagertemperatur.“ Bei gravierenden
Temperaturabweichungen könne es deshalb auch vorkommen, dass einzelne Ladungen vernichtet
werden müssen: „ein großer wirtschaftlicher und ökologischer Schaden“. Hier steht laut Siedenburg
deshalb die Schutzfunktion der Isolierverpackung an erster Stelle – und dann erst der Faktor
Nachhaltigkeit.


Dass es in beiden Bereichen durchaus Lösungen gibt, zeigte Siedenburg anhand von Produkten aus
dem ECO°COOL-Portfolio auf: Als Produktinnovation für den Food-Online-Handel bietet ECO°COOL die
nachhaltige „INNO“-Produktlinie an: erstens die Versandtasche „Innobag“, zweitens den „INNOBox“-
Versandkarton mit Isolierschicht. Bei beiden Produkten basiert das Isoliermaterial aus Zellstoff aus
dem Papierrecycling
. Die Isolierschicht der Innobox sorgt in Verbindung mit Kühlelementen dafür,
dass die Soll-Temperatur im Versandkarton bis zu 48 Stunden stabil bleibt.
„Im Food-Bereich haben wir mit Isoliermaterial aus zellstoffbasierten Werkstoffen, Vlies aus Recycling-
PET usw. neue Maßstäbe gesetzt“, so der ECO°COOL-Geschäftsführer. „Diese Entwicklungen wenden wir
nun zunehmend auch im Pharma-Bereich an. Ein Beispiel ist die ECO-XTREME-Thermohaube,
deren mittlere Isolierschicht aus recyceltem PET besteht
.“ Zwar würden im Pharma-Segment
auch Mehrweg-Systeme entwickelt und eingesetzt. Dies mache im Bereich von High-Performance
Verpackungen mit einem Stückpreis von mehreren hundert bis mehreren Tausend Euro auch Sinn.
Doch obwohl hierdurch im Vergleich zu Single-Use Lösungen Verpackungsmüll reduziert wird, müsse
die Klimawirkung stets im Einzelfall analysiert werden.
Dr. Florian Siedenburg gab ein Beispiel: die Rückholung eines 300 kg Luftfracht-Containers würde bis zu
1.500 kg CO2 verursachen – im Vergleich zu 4 kg CO2 für die Produktion einer Einweg-Thermohaube.
„Insofern ist in Bezug auf Reduktion von CO2-Emissionen vor allem eine differenzierte Betrachtung auf
Seiten der Versender nötig, um mit anforderungsgerechten Verpackungen die wirtschaftlich und
ökologisch beste Lösung zu wählen. Diese differenzierte Betrachtung führt aber zu einem enormen
planerischen und logistischen Mehraufwand, der derzeit häufig aus Gründen der Prozesseffizienz
gescheut wird.“ Das Fazit des ECO°COOL-Geschäftsführers: in der Verpackungsbranche nachhaltig zu
werden sei ein langer, aber lohnenswerter Weg. Denn alle Maßnahmen würden vom Markt und den
Verbrauchern sehr gut angenommen.

Weitere Informationen

ECO°COOL GmbH
Dr. Florian Siedenburg, Geschäftsführer
Schiffshören 9
27572 Bremerhaven
Telefon +49 471 98692-010
Telefax +49 471 98692-299
infowhatever@ecocool.de
Kontakt für Presseanfragen:
Green Logistics Enabler Unternehmensberatung
Bruno Lukas, Inhaber
Tel. +49 30 43572 503
lukaswhatever@gle-berlin.de

 

ECO°COOL GmbH
ECO°COOL wurde 1999 von Dipl.-Volkswirt Heinrich Siedenburg und Dipl.-Ing. Ulf C. Abbes gegründet. Mit
innovativen Verpackungs- und Isolierkonzepten wurde bereits im selben Jahr der Bremerhavener Gründerpreis
gewonnen. Seit 2015 wird die Firma von Dr. Florian Siedenburg geleitet. Kühlverpackungen und
Verpackungskomponenten von Ecocool werden von einer stetig wachsenden Zahl von Kunden aus den
Bereichen Pharmazie, Internetversand von hochwertigen Lebensmitteln sowie Spedition und Logistik mit Erfolg
eingesetzt. Im Herbst 2015 und im Frühjahr 2022 wurden daher die neue Produktionsstätten in Bremerhaven eingeweiht. Auf 2.000
Quadratmetern überdachter Fläche fertigt das Unternehmen seine Produkte überwiegend in Handarbeit,
unterstützt von einem modernen Maschinenpark.
 

(0471) 98 69 2-000
info@ecocool.de